Letzter Tag in den Pyrenäen – Die Pannenwelle setzt sich fort
An unserem letzten Tag vor der Heimreise werden wir am Morgen von anhaltendem Husten im Nachbarzimmer geweckt. Irgendwann verlagert sich der Husten auf den Flur und auf die Treppe und dann herrscht Stille. Scheinbar ist der hustende Gast ziemlich früh abgereist.
Nach einem ziemlich rustikalen Frühstück in der ebenso rustikalen Bar unserer Hotels brechen wir bei strahlendem Sonnenschein, aber kalten Temperaturen nach Camprodan auf, dem angeblich schönsten Bergdorf der Pyrenäen. Das ist leider wieder mit einem Mega-Abstecher auf einem extrem engen und kurvenreichen Bergpass verbunden. Unser Auto gibt schon seit mehreren Tagen seltsame Geräusche von sich, die bei den ständigen Bremsmanövern immer schlimmer werden. Außerdem riecht unser Katalysator ein wenig streng.
Nachdem das Fahren Manfred – und auch mir – zunehmend auf die Nerven und unserem Auto offensichtlich auf die Bremsen geht, schlage ich mehrfach vor, dass wir umdrehen können. Das ist in diesem Gelände gar nicht so einfach. Aber irgendwann findet Manfred eine Stelle, an der das Wendemanöver keine Risiken für einen Zusammenstoß mit einem anderen Verkehrsteilnehmer birgt und wir fahren total enerviert wieder zurück.
Dass es in La Pobla de Lillet einen Park gibt, der an den berühmten Architekten Antoni Gaudí erinnert, der auch die weltberühmte Basilika Sacrada Família in Barcelona erschaffen hat, behalte ich für mich. Ich bin mittlerweile total frustriert und begnüge mich damit, dass heute immerhin noch das Dalí-Museum in Figueres auf dem Programm steht.
Parque Natural de la Zona Volcánica de la Garrocha
Außerdem passieren wir kurz darauf den Parque Natural de la Zona Volcánica de la Garrocha, ein Vulkangebiet, das allerdings hauptsächlich aus grünen Hügeln mit symmetrischen Kegeln besteht. Das Navi lotst uns ins Ortszentrum des 60.000-Einwohner-Orts Olot, wo es ein Vulkanmuseum und auch Informationsmaterial zu dem Gebiet gibt, das uns aber nicht mehr interessiert, weil die Stimmung immer noch ziemlich schlecht ist.
Deshalb ignorieren wir auch einen Wegweiser zu einem Gebiet, in dem in 20 Minuten zu einem Vulkankrater wandern kann, der auf dem Foto im Reiseführer ganz ausschaut. Mein Knie tut immer noch ziemlich weh, aber 20 Minuten würde ich schon schaffen und normalerweise auch auf mich nehmen. Und weil ich gerade wieder total frustriert bin, gehen mir folgende Gedanken durch den Kopf: Wer braucht Vulkane, wenn er/sie schon den Haleakala-Krater auf Maui durchwandert ist oder sich im Februar 2002 beim Tongariro Crossing - der spektakulärsten Tageswanderung in Neuseeland zwei Außenbänder gerissen und eine Knochenabsplitterung am linken Fuß zugezogen hat, die auch immer wieder Probleme macht. Das Foto von mir vor dem atemberaubenden Vulkankegel des Ngauruhoe ist übrigens trotzdem bis heute das Titelbild unserer ersten Website sowie mein Profilbild auf WhatsApp und Facebook. Vielleicht denken wir irgendwann auch einmal wohlwollend auf unsere Pannenserien in den Pyrenäen zurück. Bislang ist das einer der schlimmsten Urlaube meines Lebens und definitiv der misslungenste gemeinsame Urlaub.