Foz de Arbayun – Der weiße Fleck im Baum ist ein Geier
Laut Reiseführer ist die 12 km nördlich von Lumbier gelegene
Foz de Arbayun mit ihren bis zu 400 m hohen Felswänden noch
beeindruckender und bizarrer als die Foz de Lumbier. Nachdem für die Wanderung
zum Eingang der Schlucht neben festem Schuhwerk und Trittsicherheit (beides
vorhanden) auch eine gewisse Schwindelfreiheit erforderlich ist und ich
aufgrund meiner anhaltenden Magenprobleme teilweise auch Probleme mit dem
Kreislauf habe, begnügen wir uns mit dem Ausblick von einer Aussichtsplattform
aus.
Die Schlucht ist durchaus beeindruckend. Am Morgen ist auch
auf der Plattform noch nicht viel los und wir genießen die tolle Aussicht. Als
Hauptattraktion gelten die Geier, die sich angeblich immer in der Nähe der
Plattform aufhalten. Wir sehen erst mal nur Menschen, u. a. einen Einheimischen
mit Stativ und Teleobjektiv, das auf eine der Felswände gerichtet ist. Er macht
uns dann auf das Objekt der Begierde aufmerksam: „Der weiße Fleck im Baum ist
ein Geier. Und da drüben sitzt auch noch einer“.
Wir können tatsächlich einen Schmutzgeier (das ist der weiße Fleck im Baum) und einen weiteren, braunen Geier ausfindig machen, der etwas näher, aber immer noch sehr weit von der Plattform entfernt im Felsen sitzt. Manfred macht ein paar Fotos von den Tieren und ich mache ein paar Fotos von der Schlucht. Dann unterhalten wir uns noch angeregt mit dem begeisterten Naturfotografen, der schon ein paar Stunden auf der Aussichtsplattform verweilt und von seinen Reisen nach Afrika schwärmt. Da können wir auch mitreden. In puncto Tiererlebnisse ist Afrika unschlagbar. Aber jetzt sind wir in den Pyrenäen und möchten noch ein paar Geier sehen. Deshalb verabschieden wir uns und fahren weiter zur nächsten Schlucht.