Pyrenäen - Pech und Panenn

Pic du Midi de Bigorre
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Willkommen bei "Pyrenäen - Pech und Pannen"
Zwei Kollegen, die es sicher gut mit mir meinen, meinten vor einigen Jahren, dass die Pyrenäen das ideale Reiseziel für uns wären: Grandiose Natur und wenig Menschen. Außerdem sieht es teilweise aus wie in im Südwesten der USA, incl. Canyons und bizarren Felsformationen.  
Nachdem wir unsere Fernreisen ohnehin einstellen wollen, freuen wir uns über diese scheinbar perfekte Alternative zu unserer langjährigen zweiten Heimat und planen wir für September 2021 eine mehrwöchige Reise in die Pyrenäen, die wir leider aus einigen Gründen verschieben müssen. Ende August 2022 ist es dann endlich so weit: Wir starten in unsere bisher weiteste Reise im eigenen Auto und zwar mit Open End. Theoretisch haben wir 4-5 Wochen Zeit, um das viel gepriesene Naturparadies an der Französisch-Spanischen Grenze zu erkunden. Wir haben überhaupt nichts vorgebucht und fahren einfach drauf los. Endlich können wir uns unsere Tagesetappen wieder einmal frei einteilen und einfach schauen, wo wir landen und wie lange wir dann dort bleiben. Das hat auch seine Nachteile, aber wir wollen endlich wieder relativ frei reisen.
Und so brechen wir am Samstag, 27.08.2022 zu unserem Abenteuer Pyrenäen auf – mit sehr hohen Erwartungen, die leider nur selten erfüllt werden.
Rückkehr nach zwei statt nach vier Wochen
Es gibt bereits auf der Anfahrt einige Turbulenzen und leider geht das dann so weiter. Dass auf Reisen nicht immer alles glattgeht, ist ganz normal. Den perfekten Urlaub gibt es nur in der Werbung und wir alle wissen, dass das illusorisch ist. Aber auf dieser Reise geht wirklich so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann und so wird unser Pyrenäen-Trip die zweite Reise, die wir 2022 nach ca. zwei Wochen abbrechen. Im April 2022 kehren wir nach nur gut zwei Wochen aus den USA zurück, nachdem ich mir am vorletzten Tag der Route 66 den Knöchel verstaucht habe und die geplanten Wanderungen im Südwesten der USA nicht mehr möglich sind.
Probleme mit Fahren, Wetter und Knie
Die unzähligen extrem engen und kurvenreichen Bergpässe gehen uns ziemlich auf die Nerven, mir auch auf den Magen und unserem 16,5 Jahre alten Garagenauto, das vor der Reise noch in der Inspektion war, so stark auf die Bremsen, dass sie gegen Ende der Reise total ruiniert sind.
Mit dem Wetter, das im Herbst eigentlich am beständigsten sein sollte, haben wir teilweise auch kein Glück. Ausgerechnet an einem der spektakulärsten Aussichtsgipfel herrscht dichter Nebel, die Umgebung des angeblich am schönsten gelegenen Bergdorfs hüllt sich in dichte Wolken und im Valle de Ordesa veranlasst uns nicht nur ein massiver Wettersturz zum Umdrehen, sondern auch massive Kniebeschwerden, die mehrere Wochen anhalten und weitere Wanderungen unmöglich machen.
Das sind die Hauptgründe, warum wir nach nur zwei Wochen (incl. jeweils zwei Tage für Hin- und Rückfahrt) wieder heimkommen, obwohl wir eher vier Wochen geplant hatten.
Reisebericht in Frage gestellt
Ich stelle immer wieder in Frage, ob ich einen Reisebericht schreiben oder veröffentlichen soll und entscheide mich schließlich dafür, weil ich bei allen Reiseberichten, die ich gelesen habe und auch bei den begeisterten Schilderungen meiner Kollegen die Probleme vermisst habe, die das Reisen in den Pyrenäen mit sich bringt – auch bei optimalen Wetterbedingungen, die man in den Bergen normalerweise nicht immer hat.
Ich möchte betonen, dass das ein sehr persönlicher Bericht einer Reise ist, auf der viel schiefgelaufen ist. Die Pyrenäen sind zweifelsohne ein lohnenswertes Reiseziel mit grandiosen Berglandschaften, malerischen Ortschaften, einigen außergewöhnlichen Landschaften, die man in Europa selten findet und definitiv nicht so überlaufen wie die Alpen oder die Dolomiten und vermutlich noch manches andere Gebirge, das wir noch nicht bereist haben. Aber für uns persönlich hat sich die lange Anfahrt von 1.400 km nicht gelohnt, weil wir nichts wirklich Neues entdecken konnten. Aber das liegt vermutlich auch daran, dass wir einfach schon zu viel gesehen haben, was mein Mann auf dieser Reise treffenderweise als Privileg erkannt hat. Ob sich der weite Weg für Sie lohnt, bleibt Ihnen überlassen.
Wir wünschen Ihnen / Euch trotz einiger kritischer Anmerkungen viel Vergnügen bei unserem Reisebericht.
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